Magazin | Anhänger werden auf Herz und Nieren getestet

Dienstag, 4. Juni 2024

Aus der Praxis für die Praxis.

Fast jedes Bauteil eines Anhängers, von der Auflaufeinrichtung, den Achsen, Bremsen bis hin zu den Felgen und Reifen ist ein nach ECE – Regelungen geprüftes Bauteil.

Doch für das „Gesamtkonstrukt“ Anhänger gibt es keine offiziellen Regeln oder Rechtsakte, die eingehalten werden müssen für Testverfahren, um einen Anhänger auf den Markt zu bringen.

Wir haben es uns dennoch zur Aufgabe gemacht, jedes neue Anhänger-Modell auf Herz und Nieren zu testen, bevor wir es in den Verkauf geben.

Dabei werden unsere Pferdeanhänger zum einen am Stall Böckmann getestet, zusätzlich müssen sie aber, wie auch die PKW-Anhänger, ebenfalls unser internes Testverfahren bestehen.

Externe Testfahrten bei ATP

Dieses umfasst u.a. mindestens einen Besuch bei der Automotive Testing Papenburg GmbH (ATP) mit Sitz im emsländischen Papenburg.

Ziel und Zweck der Testfahrten auf dem Automobil-Prüfgelände ist die Vergleichbarkeit verschiedener Fahrzeuge untereinander. So können Rückschlüsse auf Lebensdauerverhalten gezogen werden, um sichere Produkte für den Straßenverkehr zu gewährleisten.

Diese 220 Überfahrten sollen mindestens einer Lebensdauer entsprechen.

Nach den Fahrten werden regelmäßig Kontrollen eingebaut, um zu begutachten, wie der Anhänger aussieht: ist der Aufbau noch in Ordnung, wie sieht die Federung aus, hat sich irgendwo ein Spalt gebildet oder hat sich der Aufbau, die Haube oder das Chassis verzogen. Dies geschieht sowohl mit leerem als auch mit beladenem Anhänger.

Bei den Pferdeanhängern kommen auf der Teststrecke natürlich keine echten Pferde, sondern „Tom und Sue“ zum Einsatz. Zwei Pferde Attrappen, die das Gewicht und die Bewegung im Anhänger simulieren.

Internes Testen

Neben den Tests auf der ATP-Teststrecke, müssen unsere Anhänger aber noch einige Hürden mehr überwinden, bevor sie in die Serienproduktion dürfen.

So werden die PKW- und Pferdeanhänger auch unter realen Bedingungen getestet.

PKW-Anhänger

Bei den PKW- Anhängern arbeiten wir mit regionalen Partnern, wie Handwerkern, Bauunternehmen oder auch Förstern, zusammen. Sie testen unsere Kipper, Hochlader usw. in Situationen, die für sie zum Alltag gehören, wie z.B. Schüttgut von A nach B zu transportieren. Im Anschluss erhalten wir dann das Feedback aus der Praxiserfahrung. Sitzen die Zurrbügel an den richtigen Stellen, sind an der einen Stelle vielleicht doch Langwegverschlüsse sinnvoller als Winkelhebelverschlüsse oder bleibt der neue Gitteraufsatz auch bei höheren Geschwindigkeiten fest in der Verankerung sitzen usw. So bekommen wir Feedback von den täglichen Anwendern, an welchen Stellschrauben eventuell noch etwas nachjustiert werden muss.

Pferdeanhänger

Auch hier testen wir unter Echtbedingungen. Sobald die Pferdeanhänger das „go“ von den Teststrecken-Tests haben, hilft uns der Stall Böckmann.

Jeder Pferdeanhänger wird, bevor auch er in die Serienproduktion gehen darf, nicht nur auf der Teststrecke, sondern auch vom Team am Stall Böckmann auf Herz und Nieren getestet.

Dabei sind die Fahrzeuge im beinahe täglichen Einsatz mit unterschiedlichsten Pferden – sei es bei der Fahrt zum Ausritt, Training oder auch zum Turnier. So kann z.B. im Innenraum überprüft werden, ob der seitliche Trittschutz den Belastungen standhält, die Fenster noch anders platziert/geformt sein müssen, damit das Pferd während der Fahrt weniger geblendet wird und ob der Abstand der Heunetz-Haken passt. Ist die Einteilung der Sattelkammer für das Equipment passend oder muss der Sattelhalter doch noch etwas weiter nach links, damit man einfacher an die Trense auf der rechten Seite kommt.

Die enge Zusammenarbeit hilft uns sehr dabei die eventuell noch kleinen Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen.

Erst wenn alle Tests, die offiziellen auf der Teststrecke und unsere eigenen, bestanden sind, geben wir die Anhänger guten Gewissens in die Produktion.

Das Fehlen offizieller Testverfahren hat dazu geführt, dass wir eigene Standards und Testverfahren entwickelt haben. Wir stellen damit sicher, dass jeder Kunde eine einwandfreie, qualitativ hochwertige Transportlösung erhält. Anhang erster Klasse ist bei Böckmann gelebte Praxis.

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